Was ist eine Virtual-Reality-Expositionstherapie (VRET) und wie wird diese eingesetzt?
VRET steht für "Virtual Reality Exposure Therapy" und bezieht sich auf eine Form der kognitiven Verhaltenstherapie, bei der Virtual-Reality-Technologie eingesetzt wird, um Menschen durch die bei der Überwindung von Ängsten oder Phobien zu helfen.
Zahlreiche Studien haben aufzeigen können, dass die verhaltenstherapeutische Methode der Reizexposition die aktuell effektivste Methode zur Behandlung von Angststörungen, insbesondere spezifischen Phobien ist. Die notwendige Exposition mit der angstbesetzten Situation kann, wie neuere Studien zeigen, nicht zwingend nur in-vivo erfolgen, sondern durchaus auch mittels computergenerierter virtueller Realität (VR) erfolgen, ohne an Effektivität einzubüßen.
Durch die Nutzung einer VR-Brille, die wiederum Zugriff auf eine umfangreiche Mediathek hat, gelingt es eine virtuelle Welt vor den Augen des Klienten zu erschaffen, in der er neue Erfahrungen machen und mit verschiedenen Situationen anders als bisher interagieren kann. Während der VRET-Sitzungen trägt der Patient ein VR-Headset und taucht in eine virtuelle Umgebung ein, in der eine bestimmte Situation oder Tätigkeit simuliert wird. Der Therapeut kann die Intensität und Dauer der Exposition steuern und den Grad der Exposition im Laufe der Zeit schrittweise erhöhen, wenn sich der Patient mit der Erfahrung wohler fühlt.
Vom Therapeuten angeleitet und mit VR-Brille ausgestattet, können sich die Betroffenen dann in dieser virtuellen Umgebung mit den jeweiligen Auslösern ihrer Angst konfrontieren, um ihnen dabei zu helfen, die bisherigen auftretenden Angstreaktionen zu erkennen, zu überwinden und daraus resultierende alte Verhaltensmuster zu ändern. VRET ist eine äußerst effektive Methode, da sie eine kontrollierte und sichere Umgebung per Knopfdruck bietet, in der Patienten lernen können, mit ihren Ängsten anders umzugehen und sie zu überwinden.
Das Ziel solcher sogenannten in-virtuo Expositionen ist es, mehr und mehr ohne Vermeidungsverhalten in bisher angstbesetzte Situation aushalten zu können und statt einer bisherigeDevianz ein neues Reaktionsmanagement beim Klienten zu kultivieren. Der Therapeut ist dafür verantwortlich, die VR-Umgebung entsprechend nach den spezifischen Bedürfnissen des Klienten zu gestalten und den Schwierigkeitsgrad der herausfordernden Situation schrittweise zu erhöhen. Auch muss dieser sicherstellen, dass sich der Klient während der gesamten VR-Expositionssitzung so sicher als möglich fühlt und ihn gegebenenfalls zum Beispiel durch Atem- oder Entspannungsübungen unterstützen.
Er beobachtet die Emotionen und Reaktionen des Patienten während der Exposition/Konfrontation, um dadurch später dem Patienten helfen zu können, seine Gedanken und Emotionen zu besser zu verstehen und zu verarbeiten, um adaptive bzw. positive Veränderungen zu fördern. Nach einer erfolgreichen Exposition entstehen, zu den bestehenden angstauslösenden, vermehrt neue und neutrale Gehirnstrukturen, die Schritt für Schritt zu einer Verringerung der Angst und damit zu einer Gewöhnung führen. VRET hat sich international bei der Behandlung von Phobien und Ängsten als solide Alternative zur für Klienten oft äußerst herausfordernden “Exposition in-vivo” (realen Situationen) durchgesetzt.
Wie läuft die kognitive Verhaltenstherapie mit Virtual Reality in der Sprechstunde ab?
Virtual Reality nicht nur zur Behandlung von Ängsten und spezifischen Phobien genutzt, sondern kommt inzwischen auch in anderen psychischen Störungen wie der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), sozialer Phobie, Panikstörung und als Enspannungs/Achtsamkeits förderndes Therapietool zum Einsatz.
Häufigste Anwendungsgebiete von Virtual Reality in der Psychotherapie-Praxis:
Fazit: Die virtuelle Realität hat vielversprechende Ergebnisse als wirksames Instrument in der Psychotherapie vorzuweisen, und im Zuge des technologischen Fortschritts wird sie in Zukunft wahrscheinlich in größerem Umfang eingesetzt werden, um den Zugang zur Versorgung zu verbessern und bei der Behandlung einer Reihe von psychischen Erkrankungen zu helfen.
Saida Thenhart
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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