Verhaltenstherapie mittels Virtual Reality in Würzburg

Moderne Behandlungsmethode in der Psychotherapie - Nicht nur bei Angststörungen und spezifischen Phobien!

In den vergangenen Jahren hat sich die sogenannte VR-gestützte Expositionstherapie zum einen in der psychotherapeutischen Praxis, sowie darüber hinaus auch in zahlreichen Studien bewährt. Die empirische Datenbasis dazu ist so solide, dass Virtual Reality explizit als Behandlungsmethode bei spezifischen Phobien in der Leitlinie zur Behandlung von Angststörungen empfohlen wird.

Die Verwendung von Virtual Reality in der Psychotherapie basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Menschen am besten lernen, wenn sie in einer realistischen Umgebung interagieren können. VR bietet eine Möglichkeit, solche Umgebungen zu schaffen, die für den Patienten sicher und kontrollierbar sind, aber dennoch realistische Erfahrungen vermitteln können. Die Verhaltenstherapie mit VR wird in der Regel in psychologischen oder psychotherapeutischen Praxen von einem qualifizierten Therapeuten angeleitet, der den Patienten durch den Prozess führt und ihm hilft, seine Eindrücke und neu gemachten Erfahrungen zu verarbeiten. Die Virtual-Reality-Umgebung kann auf Knopfdruck für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Neben der Expositionstherapie bei Ängsten oder Phobien auch in der Behandlung von PTBS oder Autismus-Spektrum-Störungen und vielen weiteren.

Die Verwendung von VR in der Verhaltenstherapie bietet einige Vorteile gegenüber traditionellen Therapiemethoden. Zum Beispiel kann der Therapeut die VR-Umgebung kontrollieren und anpassen, um den spezifischen psychologischen Bedürfnissen des Patienten gerecht zu werden. Die VR-Therapie kann auch zugänglicher sein als traditionelle Therapie, insbesondere für Menschen, die in ländlichen Gebieten oder weit entfernt von einem Therapeuten leben. Insgesamt bietet die Verhaltenstherapie mit VR eine innovative und vielversprechende Methode zur Behandlung von psychischen Störungen. Anwendungsgebiete der Verhaltenstherapie mit Virtual Reality

Was ist eine Virtual-Reality-Expositionstherapie (VRET) und wie wird diese eingesetzt?

VRET steht für "Virtual Reality Exposure Therapy" und bezieht sich auf eine Form der kognitiven Verhaltenstherapie, bei der Virtual-Reality-Technologie eingesetzt wird, um Menschen durch die bei der Überwindung von Ängsten oder Phobien zu helfen.

Zahlreiche Studien haben aufzeigen können, dass die verhaltenstherapeutische Methode der Reizexposition die aktuell effektivste Methode zur Behandlung von Angststörungen, insbesondere spezifischen Phobien ist. Die notwendige Exposition mit der angstbesetzten Situation kann, wie neuere Studien zeigen, nicht zwingend nur in-vivo erfolgen, sondern durchaus auch mittels computergenerierter virtueller Realität (VR) erfolgen, ohne an Effektivität einzubüßen.

Durch die Nutzung einer VR-Brille, die wiederum Zugriff auf eine umfangreiche Mediathek hat, gelingt es eine virtuelle Welt vor den Augen des Klienten zu erschaffen, in der er neue Erfahrungen machen und mit verschiedenen Situationen anders als bisher interagieren kann. Während der VRET-Sitzungen trägt der Patient ein VR-Headset und taucht in eine virtuelle Umgebung ein, in der eine bestimmte Situation oder Tätigkeit simuliert wird. Der Therapeut kann die Intensität und Dauer der Exposition steuern und den Grad der Exposition im Laufe der Zeit schrittweise erhöhen, wenn sich der Patient mit der Erfahrung wohler fühlt.

Vom Therapeuten angeleitet und mit VR-Brille ausgestattet, können sich die Betroffenen dann in dieser virtuellen Umgebung mit den jeweiligen Auslösern ihrer Angst konfrontieren, um ihnen dabei zu helfen, die bisherigen auftretenden Angstreaktionen zu erkennen, zu überwinden und daraus resultierende alte Verhaltensmuster zu ändern. VRET ist eine äußerst effektive Methode, da sie eine kontrollierte und sichere Umgebung per Knopfdruck bietet, in der Patienten lernen können, mit ihren Ängsten anders umzugehen und sie zu überwinden.

Das Ziel solcher sogenannten in-virtuo Expositionen ist es, mehr und mehr ohne Vermeidungsverhalten in bisher angstbesetzte Situation aushalten zu können und statt einer bisherigeDevianz ein neues Reaktionsmanagement beim Klienten zu kultivieren. Der Therapeut ist dafür verantwortlich, die VR-Umgebung entsprechend nach den spezifischen Bedürfnissen des Klienten zu gestalten und den Schwierigkeitsgrad der herausfordernden Situation schrittweise zu erhöhen. Auch muss dieser sicherstellen, dass sich der Klient während der gesamten VR-Expositionssitzung so sicher als möglich fühlt und ihn gegebenenfalls zum Beispiel durch Atem- oder Entspannungsübungen unterstützen.

Er beobachtet die Emotionen und Reaktionen des Patienten während der Exposition/Konfrontation, um dadurch später dem Patienten helfen zu können, seine Gedanken und Emotionen zu besser zu verstehen und zu verarbeiten, um adaptive bzw. positive Veränderungen zu fördern. Nach einer erfolgreichen Exposition entstehen, zu den bestehenden angstauslösenden, vermehrt neue und neutrale Gehirnstrukturen, die Schritt für Schritt zu einer Verringerung der Angst und damit zu einer Gewöhnung führen. VRET hat sich international bei der Behandlung von Phobien und Ängsten als solide Alternative zur für Klienten oft äußerst herausfordernden “Exposition in-vivo” (realen Situationen) durchgesetzt.

Wie läuft die kognitive Verhaltenstherapie mit Virtual Reality in der Sprechstunde ab?

  1. Vorbereitung: Zunächst wird die Psychotherapeutin gemeinsam mit dem Patienten die Sitzung planen und die Ziele der Therapie besprechen. Der Therapeut wird auch die VR-Ausrüstung einrichten und sicherstellen, dass sie ordnungsgemäß funktioniert.

  2. Einführung in die VR-Umgebung: Der Klient wird dann mit der VR-Umgebung vertraut gemacht und bekommt eine Einführung in die virtuelle Welt und dem Arbeiten damit. Der Therapeut wird dem Patienten zeigen, wie er die VR-Ausrüstung bedienen kann und wie er sich in der virtuellen Welt bewegt.

  3. Konfrontation mit der angstauslösenden Situation: Wenn der Patient bereit ist, wird er mit der angstauslösenden Situation konfrontiert. Der Therapeut kann die Situation kontrollieren und den Schwierigkeitsgrad schrittweise erhöhen, um dem Patienten zu helfen, seine Angstreaktionen zu überwinden oder seine Verhaltensmuster zu ändern.

  4. Unterstützung und Feedback: Während der Sitzung steht der Therapeut dem Patienten zur Seite, um ihn zu unterstützen und Feedback zu geben. Der Therapeut kann den Patienten auch durch Atem- oder Entspannungsübungen begleiten.

  5. Auswertung: Am Ende der Sitzung wird der Therapeut mit dem Patienten über die Erfahrungen sprechen.

  6. Fortschrittsüberwachung: In den folgenden Sitzungen wird der Therapeut den Fortschritt des Patienten überwachen und die Therapie anpassen, um den Patienten optimal zu unterstützen und zu behandeln.

Virtual Reality nicht nur zur Behandlung von Ängsten und spezifischen Phobien genutzt, sondern kommt inzwischen auch in anderen psychischen Störungen wie der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), sozialer Phobie, Panikstörung und als Enspannungs/Achtsamkeits förderndes Therapietool zum Einsatz.

Häufigste Anwendungsgebiete von Virtual Reality in der Psychotherapie-Praxis:

  1. Spezifische Phobien (z.B. Flugangst, Spinnenphobie)

  2. Angststörungen (z.B. soziale Ängste, Panikstörungen)

  3. Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)

  4. Hierbei hat sich VRET als gewinnbringende Alternative zu EMDR oder ergänzend zur Traumatherapie-Behandlung erwiesen, indem diese zur Verringerung von Flashbacks, Vermeidungsverhalten und dem sogenanntem “Hyperarousal” beitragen kann.

  5. Suchterkrankungen

  6. In der Suchtbehandlung kann VRET den Betroffenen helfen, sich mit den Auslösern und dem Verlangen, die zum Drogenkonsum führen, auseinanderzusetzen und diese zu überwinden.

Fazit: Die virtuelle Realität hat vielversprechende Ergebnisse als wirksames Instrument in der Psychotherapie vorzuweisen, und im Zuge des technologischen Fortschritts wird sie in Zukunft wahrscheinlich in größerem Umfang eingesetzt werden, um den Zugang zur Versorgung zu verbessern und bei der Behandlung einer Reihe von psychischen Erkrankungen zu helfen.

Kontakt

Saida Thenhart
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Bismarckstraße 3
97080 Würzburg

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+49 (0) 176 / 249 02 815

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